meine Motorräder - Homepage von Manfred Massatsch

Der Anfang
1976 wechselte eine gebrauchte KTM Ponny 2 um umgerechnet 7€ den Besitzer.
Das Moped hatte 50 cm3, 1,4 KW und reichte für den Schulweg vollkommen - machte aber Lust auf mehr.

Die Oldtimerin
Nach meiner Führerscheinprüfung (auf Drängen meines Fahrlehrers und Sponsoring meiner Grosseltern habe ich die A Ergänzung um umgerechnet 55€ :-) mitgemacht) hatte die KTM ausgedient und ein "richtiges" Motorrad musste her.
Ein Blick auf mein Sparbuch holte mich in die Realität zurück:
Das maximal Leistbare war eine 59iger Puch 250 SGSA (SGSA = Schwinggabel-Sport mit Anlasser - wobei der Anlasser eigentlich ein Pendelstarter war. Der OT wurde während des Startvorganges nie überschritten).

Die technischen Daten:

Der Fehlkauf
Nachdem die Reparatur meiner Puch wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen war und sich 1987 die Gelegenheit eine BMW R100RS Baujahr 1978 zu kaufen bot, war die Entscheidung schnell gefällt.

Die technischen Daten:

Leider haben sich die Nachteile dieses Motorrades bei der Probefahrt nicht bemerkbar gemacht.
Durch den flachen Lenker liegt der Oberkörper sehr weit vorne und der Winkel zwischen Oberkörper und Oberschenkel ist relativ klein.
Diese Sitzposition am Motorrad hat sich allerdings nicht mit meinem Bandscheibenschaden vertragen.
Alle 30 - 40 KM zu pausieren und das Kreuz zu entspannen macht auf Dauer keinen Spass und dashalb weg damit.


Die Treue
Nachdem die Sitzposition das Einzige war, das mich an der BMW gestört hat, und eine R 100 RT (Tourenausführung mit aufrechter Sitzposition, höherer Frontscheibe und Lenker) nicht greifbar/leistbar war, bot sich 1988 die Gelegenheit für eine K 100 RT (Reihen- statt Boxermotor) Baujahr 1984.

Die technische Daten:

In den folgenden 21 Jahren sind wir zusammen gewachsen.
Die Sitzposition kam mir sehr entgegen und wenn es einmal zuviel wurde, habe ich die Pharmaindustrie gesponsert.
Sie hat mich kein einziges Mal abgeworfen, dafür habe ich ihr jedes Service vergönnt.
Sie wusste schon im Voraus, was ich vorhabe und dafür habe mich an ihre Eigenheiten gewöhnt und diese auch akzeptiert.

Leider erlaubte es mir mein Gesundheitszustand ab 2009 nicht mehr Motorrad zu fahren.
Permanente Schmerzen und der Verlust an Sicherheit sowie die damit verbundene Angst taten ihr übriges.


Das Hupferl I
Durch Schmerzen sank mein Bewegungsradius 2012 auf ca. 150m. Um dies auszugleichen wurde 2011 ein Roller angeschafft.
Nachdem ich keine Ahnung hatte, ob und wie ich damit zurecht komme, habe ich das billigste Modell gekauft.
Eine Yiben 125T-15

Die technische Daten:

Wir haben allerdings nicht zusammen gepasst.
Der Fun-Faktor ist enorm, die chinesische Produktion merkbar.
Ein Werkstättenbesuch (schlechte Gasannahme, heruntergefallener und verbogener Hauptständer, Leistungsverlust unter Gas, etc.) alle 2 Monate ist für mich absolut inakzeptabel.


Das Hupferl II
2012 reichte es mir und ein neuer Roller musste her.
Statt Vergaser ein Einspritzer, freier Durchstieg, Platz unter der Sitzbank und günstig sollte er sein.
Und vor allem kein (namenloser) Chinakracher...
Es wurde ein Daelim (Hyosung/KIA) Otello aus Korea.

Die technische Daten:

Das Hupferl III

2015 stolperte ich über ein günstiges Angebot der Fa. Honda.
Statt EUR 3590 nur EUR 2990 für einen SH 125i.
Statt einer Kombibremse gibt's jetzt ABS, statt 13" sind es nun 16" Räder und statt einem Stossdämpfer hinten sind es zwei
Meine Bandscheiben werden es mir sicher danken...



Die technische Daten:

Die Herausforderung
3 Jahre Stehzeit waren für meine treue BMW zuviel und daher ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Nachdem meine physischen Therapien langsam Erfolg zeigten, musste ein neues Motorrad her.

Seit einer Knieoperation Anfang 2012 gibt's Schwierigkeiten, wenn das Knie lange in einer Position verharren muss.
Aus diesem Grund sollte das neue Motorrad keine Fussraster, sondern Trittbretter und genügend Bewegungsfreiheit für den Unterschenkel haben und eine chopperähnliche Sitzposition vorweisen können.

Naja, da gibt's nicht so viel...
Meine erste Wahl wäre BMW - leider gibt's da nichts.
Honda's Gold Wing bietet keine Bewegungsfreiheit
Die Tourer von Victory gefallen mir nicht, also HD oder Kawasaki.
Nachdem ich bei einer Ampel neben einer Harley gestanden bin und gesehen habe, wie der Motor im Stand vibriert... das kann nicht gut sein (denkt sich ein Nichtmechaniker...).
Nach einer Probefahrt (super Sound, aber die Vibrationen übertragen sich vorrangig auf die Sozia) tendierte ich eher zur Kawasaki VN 1700 Voyager.
Also wieder eine Probefahrt - diesmal mit einer Voyager Custom (da es keine Voyager für Probefahrten in Wien gab).

Kurz gesagt: ich war überfordert...
3 Jahre auf keinem richtigen Motorrad mehr gesessen, 406 kg, die ein Eigenleben entwickeln und ein Schwerpunkt, der schneller wechselt als ich fühlen kann.
Aber, wir werden uns schon aneinander gewöhnen...

Die technischen Daten:

In den folgenden Wochen stellte sich leider heraus, dass ich meinen Gesundheitszustand leicht überschätzt habe.
Nach ca. 45 Minuten verpannt sich mein Rücken, sodass eine Lockerungs- und Entspannungspause notwendig ist.

Durch den Kauf einer Fahrersissybar ist mittlerweile aus der 3/4 Stunde eine ganze geworden. Das Querbrettl darunter (Experimentierphase) soll mein Keuzbein stützen.

Die Neue

Mein Kumpel Horst machte mich auf die Honda CTX 1300 aufmerksam.
Nachdem dieses Motorrad die Euro 4 Norm nicht erfüllt, welche ab/seit 01.01.2017 in der EU gilt, wird es deutlich unter dem Listenpreis angeboten.
Leider wird es von Honda nicht nach Österreich importiert.
Nach ein paar Mails zwischen mir und Honda Düsseldorf machte ich mich mit der Voyager per Autoreisezug (mittlerweile habe ich schon Routine darin) auf den Weg.
Horst wartete bei Honda Düsseldorf schon auf mich und wir unternahmen gemeinsam (er borgte sich eine Africa Twin und ich eine CTX 1300 aus) eine Probefahrt Stadt/Bundesstrassen und Autobahn.
In der Stadt erstaunlich wendig, ausgezeichnete Kurvenstabilität und sehr gutmütig.
Auf der Bundesstrasse komplett unauffällig - anders auf der Autobahn.
Fast alle meine Motorräder waren Tourenmaschinen mit einem vernünftigen Windschild.
Die CTX repräsentiert den Bagger-Style mit einem ca. 10 cm hohen Windschild.
Absolut unbrauchbar.
Ab 120 Km/h war meine Wohlfühlgeschwindigkeit überschritten und der ungewohnte Winddruck machte sich unangenehm bemerkbar.
Ab 150 Km/h fuhr ich nicht mehr, ich hielt mich nur mehr krampfhaft fest.
Ab 170 KM/h machte sich mein Helm selbstständig.
Da muss unbedingt ein hohes Windschild d'ran!

Mit ein paar kleinen Änderungen und ein paar Aufrüstungen dürfte die CTX meinen Vorstellungen einer Tourenmaschine sehr nahe kommen.
Nach dem Kauf der Honda CTX, dem Verkauf der Voyager und den Amtswegen in Düsseldorf (Überstellungskennzeichen, Ausfuhrgenemigung, etc. - dauerte bis 17:00 Uhr am nächsten Tag) machte ich mich auf den Weg zurück nach Wien.
Innerhalb eines Tages (eigentlich einer Nacht) das Motorrad einfahren und das 1.000 Km Service zu benötigen - eine neue Erfahrung.