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SS1600K-
Welcher Iron Butt soll es werden?
Der "kleinste/leichteste" nicht, der dient als Reserve, damit ich wenigstens nicht mit leeren Händen zurück komme, falls einmal unvorhersehbare Schwierigkeiten auftreten.
Der 16/24iger (alle 16 deutsche Bundesländer in 24 Stunden) ist auf Grund seiner vielen Tankstopps (17 Stück) eine Herausforderung.
17 Tankstopps je 10 Minuten sind immerhin fast 3 Stunden.
Die 2. Herausforderung liegt in der Routenplanung.
Die kürzeste zertifizierte Strecke beträgt lt. Iron Butt Seite 1654 bzw. 1693 Km.
Wie knapp ich da wohl herankommen kann?
Die 3. Herausforderung liegt darin, einen Mitfahrer zu finden.
Ich habe Bedenken, mein Motorrad während 17 Tankstopps unbeaufsichtigt zu lassen.
Jedesmal das Navi abzubauen und die Koffer zu versperren und nach dem Bezahlvorgang wieder alles rückgängig zu machen, ist mir zuwider.
Eine Arbeitsteilung (einer bewacht die Motorräder während der andere bezahlt) würde die Tankstopps nicht nur vereinfachen, sondern auch beschleunigen.
Auch der Sicherheitsaspekt ist nicht zu vernachlässigen.
Sollte in der Nacht ein unfreiwilliger Ausritt in die Botanik erfolgen, wäre gewährleistet, dass ich nicht auf das Tageslicht warten muss, um gefunden zu werden.
Auf der Suche nach einem Mitfahrer habe ich entsprechende Postings in 4 Foren gestellt.
Von 2 Foren habe ich keine Rückmeldung erhalten, von dem 3. Forum zeigte ein Mitglied anfangs Interesse -
Übrig blieb Horst.
Ihn zu charakterisieren ist relativ einfach: Er ist (fast) das komplette Gegenteil von mir.
Während ich die Route plane, setzt er sich auf seine V-
Ich will im Süden beginnen, er im Norden.
Ich will im Uhrzeigersinn fahren, er gegen den Uhrzeigersinn.
Ich will die errechneten Pausen ausnützen, er drückt auf's Tempo.
Ich glaube, es wird ein interessanter Ride werden...
Nach etlichen PN's im Forum, e-
Nachdem ich keine Lust darauf hatte (und ich es mir auch nicht zutraute) die 900 Km von Wien nach Schwerte "vorzuglühen" und anschliessend den 16/24iger zu fahren, wählte ich die einfachere Möglichkeit: den Autoreisezug nach Düsseldorf.
Abfahrt mit dem EuroNight in Wien am Donnerstag den 05.05.2016 um 21:27 Uhr, Ankunft in Düsseldorf am Freitag den 06.05.2016 um 08:41 Uhr.
Freitag ein Hotel für eine Übernachtung in der Nähe des Startpunktes suchen und relaxen.
Samstag morgens sollte es losgehen.
Der Autoreisezug war ein Erlebnis.
Im unteren Teil ist wirklich nicht viel Platz.
Dass der Übergang zwischen den einzelnen Waggons etwas höher liegt als die Ladefläche, merkte ich sofort (mein Helm hat sein erstes Cut bekommen).
Eine Stunde nach der Ankunft in Düsseldorf war das Abladen beendet und ich machte mich auf den Weg nach Schwerte.
Vorher gab ich die GPS-
Zwei Stunden später hatte ich mein Hotel gefunden, anschliessend unternahmen Horst und ich eine kleine "Beschnupperungsfahrt" und besprachen die folgende Vorgangsweise:
Beginn der 1624iger sollte ca. 07:00 Uhr sein.
Erstens geht sich da noch ein Frühstück aus und zweitens entspricht das in etwa unserem Biorhythmus.
Gegen den Uhrzeigersinn zu fahren hat den Vorteil, dass die voraussichtlich verkehrsreichste Strecke am Anfang der Tour zu fahren ist.
Somit kann bei der Hälfte bzw. 2/3 der km entschieden werden, ob der 16/24iger noch möglich ist oder ob wir auf einen SS 1000 / SS 1600K umschwenken.
Am 07.05.2016 holte mich Horst von meinem Hotel ab, um 06:45 erreichten wir die erste Tankstelle in Schwerte.
Nach einer kurzen Diskussion mit dem Tankwart (begleitet von ungläubigem Staunen und Kopfschütteln) hatten wir um 07:05 Uhr unsere erste Tankquittung und unseren Augenzeugen.
Die erste Teilstrecke (ca. 210 km) fuhren wir durch, da wir die erste Hälfte der Tour so schnell wie möglich hinter uns bringen wollten.
Während der Tankpause einigten wir uns darauf, jede Stunde eine kurze Pause einzulegen -
Im Raum Frankfurt/Main gab es 2 Staus.
Obwohl die Rettungsgasse nicht funktionierte, kam ich dank Horst's Hilfe mit meiner Dicken doch recht zügig durch.
In Schkeuditz hatten wir trotz unserer eher gemütlichen Fahrweise bereits eine Stunde Vorsprung. Dem 16/24 stand daher nichts im Wege.
Das änderte sich leider in Sandersdorf.
Horst vermisste seine Geldbörse inkl. aller Papiere.
Also schön langsam retour nach Schkeuditz und bei der Tankstelle nachgefragt.
Leider wurde sie nicht abgegeben.
Danach schön langsam wieder Richtung Sandersdorf -
Und wieder leider haben wir es nicht gefunden.
Nach Beendigung aller notwendigen Arbeiten (Sperrung der Bank-
Erst ab Berlin nahm die Verkehrsdichte ab und ermöglichte uns eine zügige Fahrweise.
Horsts Licht gab kurz nach Berlin den Geist auf (zum Glück funktionierten die Breitstrahler noch), somit übernahm ich die Führung.
Mein TomTom solidarisierte sich mit Horsts Licht -
Gott sei Dank habe ich das Angebot meines Sohnes angenommen und sein Navi als Reservegerät mitgenommen.
Beim nächsten Tankstopp erfolgte der Tausch (ich bin dann doch etwas ruhiger weitergefahren...).
Irgendwann verabschiedete sich auch Horsts Abdeckung der Kette und, sehr zu seinem Leidwesen, stellten auch die Heizgriffe ihre Funktion ein.
Dagegen war der Ausfall meines GPS-
Dass aber aus der Audioanlage ab Bremen nur mehr Gekrächze und Störgeräusche kamen, ging an meine Substanz -
Am 08.05.2016 um 05:27 trafen wir wieder in Schwerte ein.
Ridestatistik:
Benötigte Zeit: 22,5 Stunden
Gefahrene KM: 1735
Benötigte Spritmenge: 122l (Ø: 6,99l)
Durchschnittliche Reisegeschwindigkeit: 77 km/h