SS 2000 - Homepage von Manfred Massatsch

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SS 2000

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SS 2000 - mein dritter Iron Butt Ride

Nachdem mir der SS 2000K gezeigt hat, dass ich für 36 Stunden Rides nicht geeignet bin, stellt sich die Frage, wie es mit mehrtägigen Rides ausschaut.
Der Kleinste ist der SS 2000 - 2000 Meilen (3220 km) in 48 Stunden.

Bei einer Reisegeschwindigkeit von 95 km/h ergibt das, eine Reisezeit von ca. 18 Stunden und eine Übernachtungszeit von ca. 6 Stunden.
Der Gedanke 18 Stunden auf der Autobahn nach z.B. Münster zu fahren, dort zu übernachten und am nächsten Tag das Ganze wieder zurück nach Wien war wenig berauschend.

Eine "Erlebnisroute" sollte es schon sein.


Der Plan

Nach langer Überlegung und kurzer Suche war das Passende gefunden:
Von Wien nach Puttgarden (Deutschland), mit der Fähre nach Rodby (Dänemark), 'rauf nach Helsingor, 'rüber nach Helsingborg (Schweden), 'runter nach Malmö, 'rüber über die Öresundbrücke und den Öresundtunnel nach Dänemark, weiter über die Störebaeltbrücke nach Nyborg und über Flensburg zurück nach Wien.

Nachdem die direkte Strecke für einen SS 2000 zu kurz ist, werden ein paar Umwege eingeplant.
Aufgrund meiner Erfahrung beim SS 2000K kristallisierte sich die Strecke Wien - Regensburg - Leipzig - Berlin und über die A11 und die A20 über Lübeck nach Puttgarden heraus.
Wegen der Fährzeiten wurde die Übernachtung in Helsingor gewählt.
Am nächsten Tag die 2. Fähretappe nach Helsingborg und schön bei Tageslicht die Öresund- und Störebaeltbrücke und über Flensburg - Hamburg - Hannover - Dresden - Regensburg zurück nach Wien

Der richtige Zeitpunkt war schnell gefunden.
Das nächste verlängerte Wochenende ist Christi Himmelfahrt (25. - 28.05 2017).
Am 26. und 27. 05. sollten sich die berühmt/berüchtigten Staus auf deutschen Autobahnen in Grenzen halten.

 




Die Ausführung:

begann schon bescheiden. Gleich beim ersten Tankstopp (Suben) habe ich die Ausfahrt versäumt.
Daher bei Pocking 'runter und im Ort tanken.
Zwischen Leipzig und Berlin war dichter Verkehr, von Stau jedoch (Gott sei Dank) keine Spur.
Ab Bukowsee war ich nahezu alleine auf der Autobahn,
Zwischen dem Pommerndreieck und Grossenbrode musste ich einen ausserplanmässigen Tankstopp einfügen - zu flott unterwegs gewesen...
Die Fähre Puttgarden - Rodby erreichte ich 30 Minuten vor meinem Zeitplan. So konnte ich die Abendstimmung noch geniessen.

Durch eine falsche Wegpunktsetzung im Navi (der Wegpunkt wurde bei der Abfahrt von der Fähre nicht passiert und befand sich leider im Gebiet zwischen Fährankunft und Zollstation - d.h. von Dänemark aus nicht erreichbar) und damit verbunden mehrmaliges Pendeln auf der Autobahn zwischen 1. Ausfahrt und Fährgelände (nach 16 Stunden nimmt die geistige Flexibilität doch etwas ab...), wurden aus den geplanten 3.466 km auf einmal 3502 km.

Nachdem ich unbedingt meine neue elektrische Heizweste ausprobieren wollte, verblieb die warme Motorradjacke in der Gepäckrolle.
Ohne Heizweste war's nach Mitternacht doch recht frisch, mit Heizweste (Heizstufe 1) nicht warm aber auch nicht kalt.
Nur zum Ausprobieren schaltete ich auf Heizstufe 2, worauf mich das Navi fragt, ob es sich abschalten soll nachdem die Stromzufuhr unterbrochen ist.
Eine 2A Sicherung ist offensichtlich zu wenig - der Naviakku hat aber bis zum Hotel gehalten.


Um ca. 02:30 Uhr erreichte ich das Hotel und stellte den Wecker auf 06:15.
Da sollte sich der Austausch der Sicherung bis 07:00 Uhr (Frühstück) bequem ausgehen.
Leider kann ich nicht "auf Befehl" einschlafen (die Besucher des angeschlossenen Casinos verhielten sich nicht gerade leise und im Preis von 120 EUR/Nacht waren Schalldämmfenster nicht inbegriffen) und das zeitgerechte Aufwachen funktionierte auch nicht zufriedenstellend.
Um 05:15 war ich munter - die fehlende Stunde machte sich gegen Ende der Fahrt unangenehm bemerkbar.

Imposant, wenn sich das Heck der Fähre erst nach dem Ablegen schliesst...

Weiter ging es über die Öresundsbrücke, den Öresundtunnel und die Storebaeltbrücke Richtung Flensburg.
Nach Flensburg der obligate Baustellenstau (ohne Möglichkeit des Vorbeifahrens).
Bis Hamburg zäher Verkehr (nachdem ich den alten Elbtunnel schon per pedes passiert habe, kam jetzt der Neue mit dem Motorrad d'ran), vor Hannover recht langer Stau.
Anschliessend ging's zügig bis Dresden weiter.
Die letzten 400 km hatten mit genussvollem Motorradfahren wenig zu tun.
Die fehlende Stunde Schlaf machte sich bemerkbar, der Schultergürtel wollte nicht mehr so richtig und mein Hintern stand kurz vor dem Generalstreik.
Kaffee, Red Bull und Erholungspausen blieben nahezu wirkungslos.
Ein Power-Napping hätte geholfen - dazu war ich allerdings zu feig. Vor meinem geistigen Auge sah ich mich entweder verschlafend oder bereits ohne Motorrad, Navi u.ä. auf einer deutschen Unfallstation als Verbrechensopfer liegend...

Um 05:05 war's aber dann doch geschafft.


Nach 3.500 km

Die Insekten haften besser auf geputztem Untergrund als auf ihresgleichen

Ridestatistik (26.-27.05.2017):
Lt. Routenplaner (Tyre schnellste Route): 3443 km
Lt. Honda CTX: 3466 km (GPS-Abweichung: -1,1%)
Lt. Navi: 3502 km
Lt. IBA-Germany: 3405 km (-38 km (-1,1%))
Zeitdauer: 41,25 Std.
Fahrzeit: 32,5 Std. (79%)
Pausenzeit: 8,75 Std. (21%)
Fahrtdurchschnittsgeschwindigkeit (exkl. Pausen): 107 km/h
Reisedurchschnittsgeschwindigkeit (inkl. Pausen): 84 km/h
Benzinverbrauch: 231l (Ø: 6,7l)

 
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